Ein quälendes Klingeln, ein Summen, Zischen oder Klicken in den Ohren. 24 Stunden. Jeden Tag. So fühlt sich Tinnitus an. Eine Erkrankung, die die Lebensqualität erheblich einschränken kann. Wird er schnell behandelt, stehen die Chancen gut, die Beschwerden wieder loszuwerden. Das Ohrensausen kann dann verschwinden oder deutlich abgemildert werden.

Den Ohrengeräuschen können psychische oder körperliche Ursachen zugrunde liegen. Hat man vor Kurzem eine Covid-19-Infektion durchgemacht, besteht die Möglichkeit, dass der Tinnitus eine Nachwirkung der Erkrankung ist. Das sagt zumindest eine neue Studie im „International Journal of Audiology“.

Demnach berichten durchschnittlich 15 Prozent der Menschen, die an Covid-19 erkrankt waren, von einem Tinnitus nach ihrer Genesung. 7,6 Prozent berichteten über Hörverlust und 7,2 Prozent über Schwindel, der ebenfalls auf die Ohren zurückzuführen ist.

Beweis für kausalen Zusammenhang fehlt noch

Was noch fehlt, ist eine abschließende Beweis-Studie, dass Covid-19 und Tinnitus in kausalem Zusammenhang stehen. Klar sei aber, dass einige Viren das Ohr schädigen können. So wisse man von anderen Virenerkrankungen wie Masern, Mumps und Meningitis, dass diese Hörprobleme verursachen können. Also wäre dies auch bei SARS-CoV-2 möglich, sagt der Studienleiter, Kevin Munro, der 24 frühere Studien zum Zusammenhang zwischen Covid-19 und Tinnitus ausgewertet hat.

Da es bis dato keinen diagnostischen Test für Tinnitus gibt, müsse man sich weiterhin auf das subjektive Empfinden der Patienten verlassen, so Munro.

Quelle: https://www.heute.at/s/tinnitus-100138620